Pressemitteilung,

Recreation-Projekt an UNESCO-Projektschulen

Kurzzeitaufenthalte von ukrainischen Jugendlichen in Deutschland gestartet

Das Recreation-Projekt der Deutschen UNESCO-Kommission hat begonnen. Es ermöglicht Jugendlichen aus der Ukraine dreiwöchige Aufenthalte an deutschen UNESCO-Projektschulen. Die ersten beiden Gruppen sind in diesen Tagen am Hainberg-Gymnasium in Göttingen und dem Marie-Curie-Gymnasium in Dresden zu Gast. Bis zum Jahresende 2023 werden über 200 Jugendliche mit ihren Lehrkräften in Deutschland sein.

Die Begegnungen und die gemeinsame Arbeit mit den hiesigen Schülerinnen und Schülern sollen die Jugendlichen in der Persönlichkeitsentwicklung stärken durch einen Zuwachs an Resilienz und Kreativität. Damit leistet das Projekt einen Beitrag zur europäischen Solidarität in Zeiten des Krieges. An dem vom Auswärtigen Amt und der Hertie-Stiftung geförderten Programm nehmen 13 deutsche UNESCO-Projektschulen teil. Die teilnehmenden ukrainischen Schulen gehören größtenteils ebenfalls dem Schulnetzwerk der UNESCO an. Das Projekt geht auf eine Anfrage des ukrainischen Städtetags aus dem Frühjahr 2022 zurück und wird in enger Kooperation mit der ukrainischen UNESCO-Kommission realisiert.

„Der brutale Angriffskrieg auf die Ukraine brachte und bringt unermessliches Leid und Zerstörung mit sich. Umso wichtiger sind Initiativen, die die ukrainische Bevölkerung und insbesondere die Jugend in ihrem Alltag und ihrem Mut für die Zukunft stärken. Das Beispiel des Recreation-Projektes der UNESCO-Projektschulen unterstreicht unsere Solidarität und Verbundenheit in eindrucksvoller Weise und trägt durch die gelebte Gastfreundschaft wirkungsvoll zum Aufbau einer besseren Zukunft bei“, unterstreicht Katja Keul, Staatsministerin im Auswärtigen Amt.

Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission Maria Böhmer betont: „Ich freue mich sehr, dass wir nach einem Pilotprojekt im vergangenen Jahr die Begegnungen zwischen ukrainischen und deutschen Jugendlichen weiterführen und ausbauen können. Diese Begegnungen – ob in den Gastfamilien, an den Schulen oder in der Freizeit – rufen den Gründungsgedanken der UNESCO ganz unmittelbar in Erinnerung, nämlich den Einsatz für eine Bildung und eine Kultur des Friedens. Ich danke dem Auswärtigen Amt und der Hertie-Stiftung für ihre Unterstützung, ohne die das Projekt in dieser Form nicht denkbar gewesen wäre.“

Die gastgebenden UNESCO-Projektschulen gestalten die Begegnungsprogramme vor Ort und arbeiten hierfür auch mit Erlebnispädagogen, Künstlerinnen und außerschulischen Lernorten zusammen. Gemeinsam realisieren die deutschen und ukrainischen Jugendlichen Projekte im Bereich der Kulturellen Bildung. Das Programm wird durch die Bundeskoordination der Projektschulen geleitet, die bei der Deutschen UNESCO-Kommission angesiedelt ist, und vom UNESCO-Lehrstuhl für Kulturelle Bildung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg sowie dem Kölner Zentrum für Trauma- und Konfliktmanagement begleitet.
 

Übersicht der 13 teilnehmenden UNESCO-Projektschulen

12.06. – 30.06.2023
Göttingen, Hainberg-Gymnasium

19.06. – 07.07.2023
Dresden, Marie-Curie-Gymnasium

25.06. – 15.07.2023
Nürnberg, Rudolf-Steiner-Schule

03.07. – 21.07.2023
Kronberg, Altkönigschule

06.07. – 24.07.2023
Tübingen, Geschwister-Scholl-Schule

13.08. – 02.09.2023
Hemer, Friedrich-Leopolod-Woeste-Gymnasium

14.08. – 01.09.2023
Rheine, Euregio Gesamtschule

21.08. – 06.09.2023
Minden, Herder-Gymnasium

26.08. – 16.09.2023
Hannover, Bismarckschule

28.08. – 18.09.2023
Verden, Dom-Gymnasium

04.09. – 23.09.2023
Bremen, Gesamtschule Bremen Mitte und Wilhelm-Kaisen-Oberschule

16.10. – 05.11.2023
Köln, Hansa-Gymnasium
 

Hintergrund

Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Deutschland besteht aus 300 Schulen und Bildungseinrichtungen. Darin sind alle Schultypen und Bundesländer vertreten. Ihre Schwerpunkte sind Demokratie- und Menschenrechtsbildung, interkulturelles Lernen, Welterbebildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung und Global Citizenship Education sowie Chancen und Risiken des digitalen Zeitalters. Sie tragen damit zur Umsetzung der Agenda Bildung 2030 bei. UNESCO-Projektschulen verankern in ihrem Leitbild, im Schulalltag und ihrer pädagogischen Arbeit die Ziele und Werte der UNESCO. Sie arbeiten eng zusammen und profitieren vom weltweiten Austausch mit über 12.000 Bildungseinrichtungen in mehr als 180 Ländern. Die Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen ist bei der Deutschen UNESCO-Kommission in Bonn angesiedelt.
 

Weitere Informationen

UNESCO-Projektschulen
 

Pressekontakt

Timm Nikolaus Schulze
Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 228 604 97-142
E-Mail: schulze(at)unesco.de

Peter Martin
Stellvertretender Pressesprecher
Deutsche UNESCO-Kommission
Telefon: +49 30 80 20 20-310
E-Mail: martin(at)unesco.de