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Bericht der UNESCO-Generaldirektion zur Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten

Zwischen 2018 und 2019 wurden weltweit 156 Journalistinnen und Journalisten getötet. Die Zahlen sind im Vergleich zum vorangegangenen Zweijahreszeitraum um 14 Prozent zurückgegangen. Verbrechen gegen Reporterinnen und Reporter bleiben aber extrem häufig ungestraft. Zu den Ergebnissen kommt ein neuer UNESCO-Report.

 

Dem Bericht der UNESCO-Generaldirektion zur Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten und zur Frage der Straflosigkeit zufolge verzeichnete die UNESCO im Zeitraum 2018-2019 weltweit insgesamt 156 Tötungen von Reporterinnen und Reportern. 57 starben im Jahr 2019. Das ist die niedrigste jährliche Gesamtzahl an Morden seit zehn Jahren.

Viele Tötungen außerhalb von bewaffneten Konfliktzonen

Aus den Daten geht ebenfalls hervor, dass die Zahl der Tötungen von Medienschaffenden in Ländern mit bewaffneten Konflikten deutlich zurückgegangen ist, anders als in Ländern ohne bewaffnete Konflikte. Dies deutet auf einen beunruhigenden Trend hin. Demnach werden die meisten Journalistinnen und Journalisten heute außerhalb von bewaffneten Konfliktzonen getötet, weil sie beispielsweise über Korruption, Menschenrechtsverletzungen, Umweltverbrechen, Menschenhandel und politisches Fehlverhalten berichten.

Die meisten tödlichen Angriffe in den Jahren 2018-2019 ereigneten sich in Lateinamerika und der Karibik. Hier wurden 31 Prozent aller weltweit registrierten Morde an Journalistinnen und Journalisten verübt. In der asiatisch-pazifischen Region waren es 30 Prozent.

Journalismus – ein gefährlicher Beruf

Journalismus ist nach wie vor ein Beruf, der mit Gefahren verbunden ist, da die Reporterinnen und Reporter vielen Arten von Drohungen, Gewalt und Schikanen ausgesetzt sind. Insbesondere Frauen sind von geschlechtsspezifischen Angriffen offline und online betroffen, die von Belästigung bis hin zu physischen und sexuellen Übergriffen reichen.

In den vergangenen zehn Jahren wurde alle vier Tage irgendwo auf der Welt ein journalistisch tätiger Mensch getötet. Dennoch werden diese Verbrechen nach wie vor kaum strafrechtlich verfolgt. Im Jahr 2020 wurde von UN-Mitgliedstaaten gemeldet, dass 13 Prozent der Fälle weltweit mit einem Gerichtsverfahren abgeschlossen wurden. Dies stellt im Vergleich zu zwölf Prozent im Jahr 2019 und elf Prozent im Jahr 2018 eine leichte Verbesserung dar.

UNESCO-Veranstaltungen zur Rolle der Justiz

Die Leitveranstaltung der UNESCO zu diesem wichtigen Thema findet am 9. und 10. Dezember 2020 online im Rahmen der Weltkonferenz zur Pressefreiheit statt. Hierbei soll vor allem auch die Rolle der Justiz, insbesondere der Staatsanwaltschaft, bei der Untersuchung und Verfolgung von Verbrechen gegen Journalisten gestärkt werden.

Im Rahmen des internationalen Tages zur Beendigung der Straflosigkeit für Verbrechen gegen Journalistinnen und Journalisten am 2. November 2020 wurden von der UNESCO und ihren Partnern außerdem zahlreiche Veranstaltungen in mehr als 18 Ländern auf der ganzen Welt organisiert. Diese sollen das gesellschaftliche Bewusstsein für die Thematik sensibilisieren und das grundlegende Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung unterstützen. Eine weltweite Kampagne in den sozialen Medien begleitet diesen Tag und würdigt das mutige Engagement von Journalistinnen und Journalisten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

UNESCO-Bericht zur Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten und zur Frage der Straflosigkeit

Am 27. Oktober 2020 wurde der Bericht der UNESCO-Generaldirektion zur Sicherheit von Journalistinnen und Journalisten und zur Frage der Straflosigkeit veröffentlicht. Dieser wird auf der Tagung des Zwischenstaatlichen Rates des Internationalen Medienentwicklungsprogramms der UNESCO von den Mitgliedstaaten am 25. und 26. November 2020 diskutiert.

„Key Findings“ aus dem UNESCO-Bericht

  • Insgesamt 156 Morde an Journalistinnen und Journalisten im Zeitraum 2018-2019.
  • Im Jahr 2019 niedrigste von der UNESCO verzeichnete Todesrate im vergangenen Jahrzehnt mit 57 Toten.
  • Leichte Zunahme der weltweiten Aufklärung von Verbrechen an Journalistinnen und Journalisten von 13 Prozent im Jahr 2020.
  • Weltweit höchste Zahl tödlicher Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten in Lateinamerika und der Karibik (40 Prozent aller Fälle im Jahr 2019).
  • Mehr Tote in Ländern ohne bewaffnete Konflikte (89 Personen) im Vergleich zu Ländern mit bewaffneten Konflikten (67 Personen) im Zeitraum 2018-2019.
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