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Investition in Forschung und Frieden

Beschleunigerzentrum SESAME erhält neue Unterstützung aus Deutschland

SESAME ist ein einzigartiges Forschungszentrum im Nahen Osten. Einzigartig ist es, weil alle Staaten der Region beteiligt sind, von Israel bis Iran. Dass SESAME heute, nach über 15 Jahren seit der ersten Idee, tatsächlich arbeitet, ist vor allem der Rolle der UNESCO zu verdanken.

Die Helmholtz-Gemeinschaft wird SESAME in Jordanien nun über einen Zeitraum von vier Jahren mit insgesamt 3.5 Millionen Euro zusätzlich fördern. Damit erhält SESAME nur ein Jahr nach der Eröffnung weitere wegweisende Unterstützung aus Deutschland.

SESAME steht für Synchrotron-Light for Experimental Science and Applications in the Middle East - in dem Teilchenbeschleuniger wird intensive und stark gebündelte elektromagnetische Strahlung erzeugt und für Forschung genutzt. Die Spanne der Forschungsthemen reicht von der Suche nach neuen Krebsmedikamenten bis zur Erforschung von Architektur und Kunst. Die Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft soll durch eine neue Strahlführung mit Hilfe hochmoderner weicher Röntgenstrahlung neue Erkenntnisse im Grundlagenbereich Materie bringen.

Die Einrichtung des ersten großen internationalen Forschungs-Exzellenzzentrums im Nahen Osten wird seit über 15 Jahren maßgeblich von der UNESCO unterstützt. Die UNESCO hat alle Staaten der Region und drüber hinaus an einen Tisch gebracht – und am Tisch gehalten, trotz aller weltpolitischen Krisen der Region. Der Grund ist nicht allein in die hohe wissenschaftliche Bedeutung. SESAME leistet auch einen Beitrag zum Frieden im Nahen Osten – und dieser Beitrag ist mit ein Grund für das Engagement der Helmholtz-Gemeinschaft.

So sagt Rolf Heuer, ehemaliger CERN-Direktor, Senator der Helmholtz-Gemeinschaft und Vorsitzender des Rates (also obersten Steuerungsgremiums) von SESAME: „Diese einmalige Kooperation bringt in einer sehr sensiblen politischen Region Menschen zusammen, die hochkarätige Wissenschaft betreiben und über diese Wissenschaft auch grenzüberschreitend zueinander finden.“ Die Großforschungseinrichtung wird derzeit von rund 300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Region und darüber hinaus genutzt. Im „SESAME-Rat“ engagieren sich Ägypten, Iran, Israel, Jordanien, Pakistan, Palästinensische Autonomiebehörde, Türkei und Zypern Seite an Seite. Dazu kommen Beobachterstaaten wie Deutschland, die USA, Russland und China sowie die EU.

Die Investition der Helmholtz-Gemeinschaft ist ein weiterer Baustein im deutschen Engagement für die zukunftsweisende Zusammenarbeit von SESAME. Möglich wurde SESAME überhaupt erst, weil Deutschland 2002 den „Speicherring“ BESSY I aus Berlin-Wilmersdorf als Basis für den Aufbau von SESAME zur Verfügung stellte.

Weitere Informationen

SESAME und die UNESCO

Das Synchrotronlabor SESAME