UNESCO-Projektschule Musikgymnasium Schloss Belvedere Weimar

Ein Kulturort der ganz besonderen Art

Am Musikgymnasium Schloss Belvedere, einer Spezialschule mit Internat, leben und lernen 120 musikalisch besonders begabte Schülerinnen und Schüler. Sie kommen aus allen Teilen Deutschlands und dem Ausland. Neben der musikalischen Förderung setzt sich die Schule für Demokratieerziehung und Menschenrechtsbildung ein.

Illustration UNESCO-Projektschulen

Fakten

Verbindung des Kognitiven mit dem Künstlerischen

Das Musikgymnasium Schloss Belvedere gehört seit 1997 zum Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Im Zentrum seines Leitbildes stehen die Entwicklung selbständiger, sozial handelnder und weltoffener Musikerpersönlichkeiten, gegenseitige Achtung und Respekt im Umgang miteinander sowie die Entwicklung aller Formen der schulischen Demokratie. Das Gymnasium befindet sich in einem 1996 errichteten Neubau und dem 2004 sanierten „Mozarthaus“ aus dem Jahr 1740, unweit der Weimarer Innenstadt.

Allgemein- und Spezialbildung

Neben der Persönlichkeitsentwicklung und einer breit gefächerten, lebensnahen Allgemeinbildung ist das Hauptanliegen des Gymnasiums die umfassende musikalische Förderung aller Schüler. Dazu gehört eine tiefgehende allgemeinmusikalische Ausbildung zum Beispiel in Musiktheorie, Rhythmik, Gehörbildung, Chor, Orchester und Kammermusik. Diese findet in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar statt, welche die Förderung des Nachwuchses auf einem qualitativ überdurchschnittlichen Niveau garantiert.

Interkulturelles Lernen, Zusammenleben in Vielfalt

Das Musikgymnasium engagiert sich für den internationalen Austausch mit künstlerisch-musikalisch orientierten Schulen im Ausland, in Comenius- oder Einzelprojekten mit Schulen in Litauen, Russland, Österreich, Ungarn, Rumänien, Norwegen, Finnland, Italien, Israel, USA, China, Japan, Südkorea und Thailand.

Zudem beteiligt sich die Schule an verschiedenen Projekten in den Bereichen Orchester, Chor, Tanz, Theater oder Literatur. Diese finden in Zusammenarbeit mit ausländischen Gästen aus der Schweiz, Afghanistan, Syrien, Russland, Italien und Österreich, in Weimar und anderen Orten Deutschlands statt.

Menschenrechtsbildung und Demokratieerziehung

Jährlich werden Schülerinnen und Schüler aus dem Ausland und mit Migrationshintergrund aus Deutschland am Musikgymnasium aufgenommen und in die Schulgemeinschaft integriert. Sie erhalten mindestens für ein Schuljahr regelmäßigen Förderunterricht in den Fächern Deutsch und Musik sowie bei Bedarf auch in Englisch.

Durch Spendengelder, kulturelle Beiträge und Besuche verschiedener Anlässe unterstützt das Musikgymnasium das Asylbewerberheim und Café International in Weimar. Regelmäßige Benefizkonzerte unterstützen zudem Hilfsorganisationen aus aller Welt. Die geförderten Organisationen werden demokratisch von den Schülern jeweils für ein ganzes Schuljahr bestimmt und zu Beginn eines Schuljahres an das Musikgymnasium eingeladen.

Seiner gesellschaftlichen Verantwortung ist sich das Gymnasium bewusst. Entsprechend werden Projekte unter anderem in Seniorenheimen, Kirchen sowie der Gedenkstätte Buchenwald durchgeführt und die Schüler führen Zeitzeugengespräche.

„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“

Friedrich Nietzsche 

Welterbeerziehung

Die Vermittlung und Pflege von nationalem und internationalem Kulturerbe hat am Musikgymnasium einen wichtigen Stellenwert. Regelmäßig werden gemeinsame Projekte mit der Verwaltung des Belvederer-Parks und der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar durchgeführt – beide sind Teil der UNESCO-Welterbestätte Klassisches Weimar. Im Bereich des Immateriellen Kulturerbes werden unter anderem die Chormusik in deutschen Amateurchören oder das Instrumentale Laien- und Amateurmusizieren aktiv im Unterricht gepflegt und weitergegeben.

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