Meldung,

Barthold C. Witte verstorben

Brückenbauer für eine weltoffene Kulturpolitik

Dr. phil. Dr. h.c. Barthold Witte, ehemaliger Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes und Ehrenmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission, ist am 1. November 2018 im Alter von 90 Jahren verstorben.

Dr. phil. Dr. h.c. Barthold Witte war in seiner Funktion als Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes von 1983 bis 1991 sowie als Vorsitzender des Arbeitskreises selbständiger Kulturinstitute in den Jahren 2000 und 2001 Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission. Er gehörte damit zu den wenigen in der fast 70jährigen Kommissionsgeschichte, die diese Mitgliedschaft als Vertreter von Staat und Zivilgesellschaft ausgefüllt haben. Die Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission ernannte ihn 2002 zum Ehrenmitglied. Damit blieb er der Arbeit der Deutschen UNESCO-Kommission bis zu seinem Tode eng verbunden.

Als Leiter der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes hat sich Barthold C. Witte die Kernanliegen der UNESCO zu Eigen gemacht und sie mit außergewöhnlichem persönlichem Engagement unterstützt. Es ist ihm zu verdanken, dass die Deutsche UNESCO-Kommission in den kritischen Jahren nach dem ersten Austritt der Vereinigten Staaten (1984) zum Motor einer Reformpolitik von innen heraus werden und sich dabei zu einer engagierten Partnerin des Auswärtigen Amtes entwickeln konnte.

Barthold C. Witte verband politische Signale mit der Ermunterung zu konkreter Arbeit. In seiner Funktion als Beauftragter für internationale Medienpolitik setzte er sich für den friedlichen Kampf für die weltweite Informationsfreiheit ein und warb gleichzeitig mit Erfolg dafür, dass die Medienförderung in Entwicklungsländern zu einem neuen Schwerpunkt der deutschen Entwicklungszusammenarbeit wurde.

Zu den bleibenden Wirkungen Barthold C. Wittes in der UNESCO gehören zahlreiche wichtige Impulse für das Kulturprogramm der Weltorganisation. So hatte er beispielsweise die Initiative einer „Weltdekade für kulturelle Entwicklung“ (1986-1997) aufgegriffen und damit die Voraussetzungen für eine stärker kulturpolitische Profilierung der UNESCO geschaffen.

Barthold C. Witte
Dr. phil. Dr. h.c. Barthold Witte