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Ein Netzwerk junger Experten für die Bewahrung des syrischen Kulturerbes

Gemeinsam für den Schutz und Erhalt des Erbes der Menschheit in Syrien – 23 junge Experten gründen ein Netzwerk, um die junge Generation mit Nachdruck in den internationalen Debatten und den Bemühungen um das syrische Kulturerbe zu vertreten.

Vereint in ihrem Glauben an den besonderen Wert des gemeinsamen Erbes der Menschheit haben sich 23 junge Experten verschiedener Disziplinen aus sechs Ländern zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. Das Netzwerk soll als Brücke zwischen diversen Akteuren sowie als Plattform für die Expertise der jungen Generation im Bereich Schutz und Erhalt des kulturellen Erbes Syriens wirken. Im Rahmen eines Netzwerktreffens vom 22. bis 25. September 2016 in Berlin, ausgerichtet durch die Gerda Henkel Stiftung und die Deutsche UNESCO-Kommission, haben sich die Teilnehmenden auf eine Vision und Mission für ihr Netzwerk sowie erste gemeinsame Aktivitäten geeinigt.

Das kulturelle Erbe Syriens ist nicht nur bedroht durch die Zerstörung bekannter Monumente und ganzer Städte durch den kriegerischen Konflikt, sondern auch durch den Verlust von Traditionen, Kunst und Handwerkswissen im Zuge von Flucht und Vertreibung. In der Überzeugung, dass das kulturelle Erbe in all seiner Vielfalt einen wichtigen Beitrag zur Friedensbildung und zum Aussöhnungsprozess leisten kann und von besonderer Bedeutung für die kulturelle Identität aller Syrer ist, möchten die jungen Experten einen aktiven Beitrag zur nachhaltigen Bewahrung dieses Erbes leisten. Mit diesem Ziel sollen unter anderem Weiterbildungsmaßnahmen für diverse Zielgruppen, darunter junge Experten und die lokale Bevölkerung in Syrien, durchgeführt und der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren gestärkt werden. Zugleich soll das Bewusstsein für syrisches Kulturerbe in der syrischen Diaspora sowie in den Aufnahmegesellschaften gestärkt werden.

"In spite of our diverse academic, professional and personal backgrounds, we all share common goals concerning a sustainable future for Syria's cultural heritage."

Smriti, Mitglied des Netzwerkes

Die Bewahrung des syrischen kulturellen Erbes im Angesicht der Zerstörung ist eine Priorität der UNESCO und mehrerer Akteure in Deutschland. Dies ist besonders bei der im Juni 2016 im Auswärtigen Amt veranstalteten Expertentagung deutlich geworden. Im Rahmen dieser Tagung sind sich auch die jungen Experten zum ersten Mal begegnet und haben den Beschluss gefasst, dauerhaft zusammenzuarbeiten. Das Netzwerk junger Experten bietet die einzigartige Chance, der jungen Generation eine Stimme zu verleihen in den vielfältigen internationalen Diskussionen und Bemühungen für das Kulturerbe Syriens.

Im Rahmen des Workshops im September in Berlin haben die Teilnehmenden die Grundstruktur ihres Netzwerkes erarbeitet und den Austausch mit bereits bestehenden Netzwerken junger Experten gesucht. So haben Vertreter des Young Heritage Network, gegründet im Jahr 2015 in Folge des Young Experts Forums anlässlich der Welterbekomiteesitzung in Bonn, Einblicke in die Entwicklung ihrer Organisation gewährt.

Die nachhaltige Bewahrung und Weitergabe des kulturellen Erbes der Menschheit, in Syrien, Deutschland oder jedem anderen Ort der Welt, kann nur unter Einbeziehung der jungen Generation gelingen. Das Netzwerk der jungen Experten für den Erhalt des syrischen Kulturerbes bietet deshalb eine wichtige Chance für die Zukunft Syriens.

Foren für junge Expertinnen und Experten
Unite for Syrian Heritage - Netzwerktreffen junger Experten

Welterbe vermitteln

Foren für junge Expertinnen und Experten

Um langfristig die Umsetzung der Welterbekonvention sicherzustellen und zu fördern, sind Netzwerke unter den jungen Expertinnen und Experten wichtig.
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Welterbe in Gefahr
Komponente der Welterbestätte Tal von Kathmandu nach dem Erdbeben 2015

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