Auf ein Wort

O-Töne aus dem Welterbe - Muskauer Park / Park Mużakowski

Cord Panning

Cord Panning
Geschäftsführer der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau”

Der nachhaltige Schutz von Welterbestätten sowie die Vermittlung des Welterbegedankens und des außergewöhnlichen universellen Wertes des Welterbes sind nur mit dem engagierten Einsatz der Zuständigen vor Ort sowie auf regionaler und nationaler Ebene möglich. Erfahrene Koordinatoren, Manager, Referenten, Beauftragte und sogenannte Focal Points bilden mit ihren Teams das Herzstück der Aktivitäten an Kultur- und Naturerbestätten. Sie zeigen, dass Welterbe mehr ist als bauliche Substanz, gewachsene Landschaften oder Naturräume – Welterbe ist gelebtes Erbe und tägliche Arbeit.

Die Deutsche UNESCO-Kommission hat sich auf die Suche nach O-Tönen aus der vielseitigen Gemeinschaft der mit Welterbe betrauten Expertinnen und Experten in Deutschland begeben und ihnen vier Fragen zu ihrer Arbeit, ihren Erfahrungen und Wünschen gestellt.

Cord Panning ist Geschäftsführer der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau” sowie Parkdirektor und somit einer der Verantwortlichen für die grenzüberschreitende Welterbestätte Muskauer Park, welche 2004 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurde.

Seit wann betreuen Sie die Welterbestätte Muskauer Park und welchen Hintergrund bringen Sie mit?

Seit 1997 bin ich für den deutschen Teil des zweistaatlichen Muskauer-Park-Mużakowski zuständig, der 2004 in die Liste des Welterbes der UNESCO eingeschrieben wurde. Ich bin gelernter Gärtner und habe nach einigen praktischen Schleifen dieses Metier dann über ein Studium der Garten- und Landschaftsarchitektur vertieft.

Bei welcher Einrichtung ist das Management Ihrer Welterbestätte angesiedelt, und was sind Ihre Hauptaufgaben?

Der Muskauer Park wird zum einen vom Narodowy Instytut Dziedzictwa (Nationales Institut für das kulturelle Erbe Polens) in Warschau verwaltet und zum anderen – bezogen auf die deutsche Seite – von der Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“, einer Einrichtung im Geschäftsbereich des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen, der ich vorstehe.

Worin sehen Sie die größte Herausforderung bei Ihrer Arbeit?

Praktisch sehe ich die größte Herausforderung darin, die räumliche Integrität des Landschaftskunstwerks mit einer Vielzahl unterschiedlichster Sichtbeziehungen über eine Staatsgrenze hinweg zu restaurieren und durch die gleitende Transformation der materiellen Träger der Komposition – der Bäume – in die nächste Generation nachhaltig zu bewahren.

Beim planerischen Management besteht die größte Herausforderung darin, den Umgebungsschutz und die Unversehrtheit der monumentalen Parksichten in einem anderen Staat zu gewährleisten, ohne dass es hierfür ein rechtliches Instrumentarium geben würde.

Langfristig besteht die größte Herausforderung darin, für den zweistaatlichen Muskauer Park eine möglichst weitreichende Verschmelzung der deutschen und polnischen Parkverwaltung zu erreichen.

Wie arbeiten Sie mit anderen Welterbestätten zusammen, und was würden Sie gerne einmal mit anderen Welterbestätten – oder auch Biosphärenreservaten oder Geoparks – gemeinsam machen?

Mit anderen Welterbestätten arbeiten wir über die üblichen Plattformen zusammen: Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen, Arbeitskreis der Deutschen Schlösserverwaltungen, Welterbeverein etc. Daneben gibt es auch immer wieder bilaterale Projekte mit anderen Welterbestätten.

Die Zusammenarbeit mit dem deutsch-polnischen Geopark Muskauer Faltenbogen läuft bereits jetzt ausgezeichnet und soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden, nicht zuletzt deshalb, weil der Muskauer Park auch das Zentrum des UNESCO-Geoparks ausbildet. Das Ziel besteht darin, das deutsch-polnische Erfolgsmodell der Welterbestätte Muskauer Park auf einer größeren Skala mit dem deutsch-polnischen UNESCO-Geopark zum Wohle einer gesamten Region zu wiederholen.

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