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UNESCO-Welterbe im Meer speichert Kohlenstoff

Neue Forschungsergebnisse belegen die wichtige Rolle der UNESCO-Welterbestätten beim Kampf gegen den Klimawandel.

UNESCO-Welterbestätten an und nahe von Küsten spielen eine wichtige Rolle bei der Speicherung von Kohlenstoff in marinen Ökosystemen – und haben damit eine große Bedeutung für den Klimaschutz. Das belegt das erste globale Gutachten zu „Blue Carbon Ecosystems“ und marinen Welterbestätten, das die UNESCO Ende Februar 2021 unter dem Titel „UNESCO Marine World Heritage – Custodians of the Globe’s Blue Carbon Assets“ veröffentlicht hat.

Als blaue Kohlenstoffökosysteme werden zum Beispiel Seegraswiesen, Mangroven und Gezeitensümpfe bezeichnet, sie zählen zu den wichtigsten natürlichen Kohlenstoffsenken. Indem sie erhebliche Mengen Kohlenstoff aus der Atmosphäre absorbieren und im Ozean speichern, tragen sie zur Eindämmung des Klimawandels bei.

Kohlenstoffspeicher von außergewöhnlichem universellen Wert

Bekannte marine UNESCO-Welterbestätten sind das Wattenmeer (Dänemark, Deutschland, Niederlande), das Great Barrier Reef (Australien) oder der Everglades National Park (USA). Obwohl sie weniger als ein Prozent der Weltmeere ausmachen, umfassen sie mindestens 21 Prozent der blauen Kohlenstoffökosysteme und bergen 15 Prozent des blauen Kohlenstoffvorkommens weltweit. Die einzigartigen Ökosysteme der marinen Welterbestätten stehen noch vor weiteren Herausforderungen wie Umweltverschmutzung, Plastikmüll und Klimawandel.

Das Gutachten verfasst haben Professor Carlos Duarte, der an der König-Abdullah-Universität in Saudi-Arabien arbeitet, und Dr. Fanny Douvere von der UNESCO. „Ökosysteme mit blauem Kohlenstoffvorkommen werden zu CO2-Emissionsquellen, sobald sie bedroht oder zerstört werden“, sagt Professor Carlos Duarte. „Durch ihren Schutz und ihre Renaturierung kann der Klimawandel eingedämmt und die immensen, über Jahrtausende hier gespeicherten Kohlenstoffvorräte geschützt werden.“

Zum Gutachten

Das Gutachten wurde auf Grundlage von Daten des „Global Carbon Atlas“ des Global Carbon Project sowie Welterbemanagerinnen und -managern erstellt. Finanziert wurde die Arbeit von der König-Abdullah-Universität, der französischen Agentur für biologische Vielfalt und dem Fürstentum Monaco. Die Ergebnisse werden am 2. März in einer digitalen Pressekonferenz vorgestellt. Das Gutachten ist ein wichtiger Beitrag zu gerade angelaufenen UN-Dekade zur Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung.