#SOSAfricanHeritage

UNESCO-Biosphärenreservat Mount Kenya: Nachhaltiges Waldmanagement

Meru Forest setzte die Förderung der Deutschen UNESCO-Kommission ein, um das Waldökosystem des Oberen Imenti-Waldes durch Baumschulen und Aufforstung zu rehabilitieren. Neue Bienenstöcke und Öfen stärken den nachhaltigen Lebensunterhalt der Gemeindemitglieder.

Das Sonderprogramm

Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, UNESCO-Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch trägt #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen bei und sichert Räume, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.

Alle 22 Förderprojekte

Der auf dem Äquator etwa 180 Kilometer nördlich von Nairobi gelegene Mount Kenya steht als einsamer Berg vulkanischen Ursprungs inmitten einer weiten Savannenlandschaft. Entlang der Berghänge zieht sich jedoch ein Gürtel feuchten afromontanen Waldes. Auf etwa 3.200 Metern Höhe geht dieser in eine Zone mit baumartigem Heidekraut über, die schließlich von Moor- und Grasland abgelöst wird. Der Mount Kenya ist ein wichtiges Wasserreservoir für das gesamte Umland. Zunehmende Konflikte um Wasserressourcen beeinflussen die komplexe ökologische und sozioökonomische Dynamik des Hochland-Tieflandsystems des Mount Kenya und des angrenzenden oberen Euaso Ng’iro-Nordbeckens. Der Mount Kenya National Park wurde bereits 1949 gegründet und 1978 zum Biosphärenreservat erklärt. Im Jahr 1997 wurden der Park und die angrenzenden Waldreservate in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Einschränkungen durch Pandemie

Durch die Covid-19-Pandemie in Verbindung mit der kenianischen Wirtschaftskrise hat die Entwaldung im Oberen Imenti-Wald zugenommen und damit die internationalen Bemühungen um Emissionsziele beeinträchtigt. Die Kleinbauern sind mehr und mehr von Wäldern und Waldprodukten, einschließlich Heilpflanzen und Wildtieren, für den Eigenbedarf abhängig. Dies führt zu einer Übernutzung der natürlichen Ressourcen, so hat beispielsweise die Suche nach Wildpflanzen und anderen Arzneimitteln auf pflanzlicher Basis im Wald zugenommen. Die Pandemie und der Bevölkerungszuzug in den ländlichen Gebieten aufgrund mangelnder Beschäftigungsmöglichkeiten in den Städten erhöht den Druck auf die Waldressourcen weiter. Legale Lebensgrundlagen sind kaum mehr vorhanden, daher nehmen illegale Holzkohleproduktion, Entwaldung und andere umweltschädliche Aktivitäten zu. Auch die Furcht vor einer Ausbreitung des Virus unter den Anwohnerinnen und Anwohnern und den Wildtieren steigt.

Abhilfe durch Aufforstung und verbessertes Waldmanagement

Das von der Deutschen UNESCO-Kommission geförderte Projekt unterstützte die Gemeinden rund um den Oberen Imenti-Wald darin, die Bewirtschaftung des Waldökosystems nachhaltiger zu gestalten. Zunächst identifizierte, digitalisierte und kartierte die Organisation Meru Forest die besonders degradierten Teile des Waldes auf einer Fläche von 20 Hektar. Diese Flächen forstete sie anschließend mit 20.000 einheimischen Baumsetzlingen wieder auf. Eine Baumschule für weitere Setzlinge wurde eingerichtet. Den Fortschritt und Erfolg des Rehabilitationsprogramms überwachten lokale Försterinnen und Förster, die in der gesamten Projektlaufzeit über 720 Patrouillen durchführten.

Um die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung zu verbessern stellte Meru Forest in den Gemeinden außerdem 25 Bienenstöcke sowie 30 energiesparende Öfen zur Verfügung. Letztere sollen auch die Holzentnahme aus den Wäldern reduzieren. Schulungen von 30 Gemeindemitgliedern im Waldmanagement sowie in Covid-19-Hygienemaßnahmen fördern zudem die nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes.

Die Ausstattung des Biosphärenreservat-Managements mit digitaler Infrastruktur wie WLAN oder Computerzubehör trug außerdem dazu bei, eine unabhängigere und nachhaltige Organisationsstruktur zu stärken und neue Möglichkeiten der aktiven Beteiligung von Interessensgruppen zu erschließen.

Das Förderprojekt

  • Geförderte Stätte: Mount Kenya
  • Land: Kenia
  • Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat und UNESCO-Welterbe (Naturerbe)
  • Auszeichnungsjahr UNESCO-Biosphärenreservat: 1978
  • Auszeichnungsjahr UNESCO-Welterbe: 1997

 

Website des UNESCO Man and Biosphere Programms

Website des UNESCO-Welterbezentrums

#SOSAfricanHeritage Ergebnispublikation

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