#SOSAfricanHeritage

UNESCO-Biosphärenreservat Mare aux Hippopotames: Kampf gegen Wilderei

Im Rahmen des #SOSAfricanHeritage-Projekts setzte sich das burkinische MAB-Nationalkomitee für die Verbesserung des Managements des UNESCO-Biosphärenreservats Mare aux Hippopotames ein. Im Vordergrund stand der Kampf gegen Wilderei, die Wiederbelebung des Tourismus sowie neue Umweltbildungsangebote für die lokale Bevölkerung.

Das Sonderprogramm

Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch trägt #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen bei und sichert Räume, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.

Alle 22 Förderprojekte

Das Biosphärenreservat Mare aux Hippopotames befindet sich etwa 60 Kilometer nördlich von Bobo-Dioulasso in der Provinz Houet im Südwesten Burkina Fasos. Es ist bekannt für seinen Süßwassersee („mare“) mit den dazugehörigen Tümpeln und Sümpfen im Überschwemmungsgebiet des Flusses Volta Noire sowie für seine Galeriewälder. Die Biodiversität im Mare aux Hippopotames ist groß, insbesondere in der Nähe des Sees, nach dem das Biosphärenreservat benannt ist. Die Flora umfasst 191 Arten mit 136 Gattungen und 52 Pflanzenfamilien. Zu den wilden Säugetieren gehören Flusspferde, Elefanten, Krokodile, große Antilopen und zahlreiche Primaten wie Affen und Warzenschweine. Die Vogelwelt ist durch 160 Arten von Wasservögeln vertreten. Der See selbst beherbergt 34 Fischarten. Das Biosphärenreservat Mare aux Hippopotames ist von zehn Dörfern umgeben, in denen etwa 40.000 Menschen leben.

Einschränkungen durch Pandemie

Mit dem Aufkommen der Covid-19-Pandemie und der wachsenden Unsicherheit im Schutzgebiet sind die Überwachungs- und Anti-Wilderei- Aktivitäten im Biosphärenreservat erheblich zurückgegangen – unter anderem durch den Einbruch des Tourismus und dem damit verbundenen Entfall finanzieller Einnahmen. Die Wilderei hat auch deshalb seit Ausbruch der Pandemie stark zugenommen und stellt neben den aktuellen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen eine existentielle Bedrohung für das Biosphärenreservat dar. Sie bildet einen der Gründe für den Rückgang oder das Verschwinden bestimmter Tierarten wie beispielsweise der Rappenantilope, welche neben dem Flusspferd und dem Elefanten eine Leitart des Biosphärenreservats ist.

Abhilfe durch verbesserte Infrastruktur und Bildung

Durch die Förderung der Deutschen UNESCO-Kommission war es dem burkinischen MAB-Nationalkomitee möglich, das Management des Biosphärenreservats zu verbessern. Im Vordergrund standen dabei Maßnahmen gegen die Wilderei. Dazu wurden 20 Teammitglieder zum Thema Anti-Wilderei fortgebildet und für ein besseres Monitoring mit vier GPS-Geräten ausgestattet. Neu aufgestellte Schilder kennzeichnen nun die unterschiedlichen Zonen des Biosphärenreservats. Die Schilder informieren die Bevölkerung beispielsweise darüber, welche Aktivitäten in der geschützten Kernzone verboten sind und erleichtern den Patrouillen wiederum die Überwachung dieser Gebiete.

Durch Weiterbildungen im Sammeln und in der Verarbeitung von Nicht-Holz-Waldprodukten haben sich außerdem 20 Frauen alternative Einkommensquellen erschlossen; sie fördern dadurch eine nachhaltige Nutzung des Biosphärenreservats. Umweltbildung sowie die Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung in Bezug auf Covid-19-Schutzmaßnahmen waren weitere Bestandteile des Projekts. Es wurden Hygienekits verteilt und 40 Waschbecken in den Dörfern aufgestellt. Die Aufwertung des Besucherzentrums sowie die gemeinschaftlich organisierte Pflege von Wanderwegen auf einer Strecke von 50 Kilometern führten außerdem dazu, dass nun wieder mehr Gäste das Biosphärenreservat besuchen.

Das Konsortium

Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Website des Hilfsfonds

Das Förderprojekt

  • Geförderte Stätte: Mare aux Hippopotames
  • Land: Burkina Faso
  • Art der Stätte: UNESCO-Biosphärenreservat
  • Auszeichnungsjahr: 1968

 

Website des UNESCO Man and Biosphere Programms

#SOSAfricanHeritage Ergebnispublikation

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