#SOSAfricanHeritage

UNESCO-Welterbe Lacs d’Ounianga: Oasen aufforsten und Land gewinnen

Die Mittel des Programms #SOSAfricanHeritage ermöglichten es dem Site Management, einkommensschaffende Maßnahmen für die lokale Bevölkerung sowie Schutzmaßnahmen zum Erhalt der Welterbestätte fortzuführen.

Das Sonderprogramm

Ziel des Sonderprogramms #SOSAfricanHeritage der Deutschen UNESCO-Kommission ist es, UNESCO Welterbestätten und Biosphärenreservate in Ländern Afrikas bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie zu unterstützen. Dadurch trägt #SOSAfricanHeritage zum Erhalt selbstständiger und dauerhaft tragfähiger Organisationsstrukturen bei und sichert Räume, die der Bildung für Weltoffenheit und Nachhaltigkeit sowie der kulturellen Vielfalt gewidmet sind.

Alle 22 Förderprojekte

Die UNESCO-Welterbestätte Seen von Ounianga umfasst achtzehn miteinander verbundene Seen in der Sahara mit einer Fläche von 62.808 Hektar. Es handelt sich um eine außergewöhnliche Naturlandschaft von großer Schönheit und mit auffallenden Farben und Formen. Die Salz-, Hypersalz- und Süßwasserseen werden vom Grundwasser gespeist. Sie bilden zwei Gruppen, die 40 Kilometer voneinander entfernt liegen: Ounianga Kebir umfasst vier Seen, in deren stark salzhaltigem Wasser nur Algen und einige Mikroorganismen leben. Die zweite Gruppe, Ounianga Serir, umfasst vierzehn Seen, die durch Sanddünen voneinander getrennt sind. Schwimmendes Schilf bedeckt fast die Hälfte der Oberfläche dieser Seen und reduziert die Verdunstung. Mit ihrem hochwertigen Süßwasser beherbergen einige dieser Seen eine wertvolle Wasserfauna, insbesondere Fische. Aufgrund ihrer geographischen Lage ist die Naturerbestätte von Wanderdünen bedroht. Die Wanderdünen gefährden nicht nur die Seen, sondern auch die Palmengärten in den Oasen, welche die lokale Bevölkerung mit Lebensmitteln und Handelsprodukten versorgen.

Einschränkungen durch Pandemie

Dank der Einnahmen durch den Tourismus konnte die Welterbestätte regelmäßig Maßnahmen gegen die Verlandung der Oasen ergreifen und landwirtschaftliche Flächen zurückgewinnen. Diese Finanzierungsquelle ist mit der Pandemie und den damit einhergehenden Grenzschließungen vorerst versiegt. Finanzielle Unterstützung durch die Regierung erhält die Stätte nicht. Daher mussten die Schutzmaßnahmen, die von der Bevölkerung und dem Site Management regelmäßig durchgeführt wurden, um die Integrität der Stätte zu erhalten, gestoppt werden.

Abhilfe durch wirksames Management

Durch die finanzielle Unterstützung der Deutschen UNESCO-Kommission im Rahmen von #SOSAfricanHeritage konnten die vor Ort Zuständigen die Maßnahmen zum Erhalt der Welterbestätte wieder aufnehmen. Um die Verlandung der Seen aufzuhalten, pflanzte die lokale Bevölkerung an die trockene Umgebung angepasste Sträucher und errichtete Zäune aus Dattelpalmenästen. Diese dienen als Windbrecher und verhindern die Verschiebung der Sanddünen während der Zeit der starken Wüstenwinde.

Zum Schutz des Ökosystems organisierten die vor Ort Zuständigen außerdem mehrere Müllsammelaktionen und stellten Schilder zur Sensibilisierung der Bevölkerung und der Gäste auf. Die Projektförderung ermöglichte überdies den Erwerb von landwirtschaftlichen Kleingeräten und Saatgut für Frauenorganisationen. Diese konnten dadurch Gemüseanbau, Dattelverarbeitung oder Kunsthandwerk wieder aufnehmen und Einkommen generieren. Teil des Projekts war es auch, die lokale Bevölkerung über Covid-19 zu informieren und mit entsprechender Schutzausrüstung auszustatten. Das Site Management verteilte Masken und Seife, stellte Waschbecken auf und führte Aufklärungskampagnen in der lokalen Sprache durch.

Das Konsortium

Mit dem Sonderporgramm beteiligt sich die Deutsche UNESCO-Kommission am Konsortium des Internationalen Hilfsfonds 2020, der auf Initiative des Auswärtigen Amtes und des Goethe-Instituts im Sommer 2020 eingerichtet wurde, um Organisationen aus Kultur und Bildung im Ausland schnell in der Corona-Pandemie zu unterstützen.

Website des Hilfsfonds

Das Förderprojekt

  • Geförderte Stätte: Lacs d’Ounianga
  • Land: Tschad
  • Art der Stätte: UNESCO-Welterbe, Naturstätte
  • Auszeichnungsjahr: 2012

 

Website des UNESCO-Welterbezentrums

#SOSAfricanHeritage Ergebnispublikation

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