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Discussion Paper zu „Fair Culture“ veröffentlicht

Der Bedarf nach neuen Lösungen für einen fairen und nachhaltigen globalen Austausch kultureller Waren und Dienstleistungen ist heute stärker denn je. Im neu erschienenen Discussion Paper gibt die Deutsche UNESCO-Kommission in Zusammenarbeit mit dem UNESCO Lehrstuhl „Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ (Universität Laval, Kanada) einen Einblick in die aktuell laufende Studie „Fair Culture – A Key to Sustainable Development“, die im Juni 2021 veröffentlicht wird.

 

Seit 2018 widmet sich die Fair-Culture-Initiative der Deutschen UNESCO-Kommission gemeinsam mit der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft der Frage, wie die kulturelle Wertschöpfungskette nachhaltiger werden kann. Die „Fair Culture“-Idee knüpft an die international bewährten „Fair Trade“-Prinzipien an, die seit über 25 Jahren Grundlagen für soziale, ökonomische, ökologische und ethische Handels-Standards bilden.

Im Zentrum von „Fair Culture“ steht die Frage, wie die Prinzipien des „Fair Trade“ auf die Kultur- und Kreativwirtschaft übertragen werden können. Dafür bedarf es einer sorgfältigen Anpassung des Konzepts an die Bedingungen des Kunst- und Kultursektors, die auch die komplexen Prozesse in der Kreation, Produktion und dem globalen Austausch kultureller Güter und Dienstleistungen berücksichtigt. Genau das beabsichtigt die Studie „Fair Culture als Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung“ zu leisten, die aktuell von der Deutschen UNESCO-Kommission in Kooperation mit dem UNESCO-Lehrstuhl „Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ an der Universität Laval (Kanada) und mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erstellt wird.

Fair Culture in Zeiten der Covid-19-Pandemie

Sowohl die Studie als auch das Discussion Paper erscheinen vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie, die die Dringlichkeit eines „Fair Culture“-Ansatzes noch verstärkt: Der Marktzuwachs von Onlinehandel und Streaming-Diensten veränderte in den letzten Monaten die Produktions- und Rezeptionsbedingungen der internationalen Film- und Musikszene drastisch. Auch im Mode- und Produktdesign, in der Gaming-Industrie und in der Buchbranche gab es tiefgreifende Veränderungen. All diese Branchen zählen zur Kultur- und Kreativwirtschaft, einem der am stärksten wachsenden Zweige der Weltwirtschaft, nicht zuletzt im globalen Süden.

Zur Studie

Das Discussion Paper basiert auf den Recherchen und ersten Interviews, die der UNESCO Lehrstuhl der Universität Laval im zweiten Halbjahr 2020 durchgeführt hat, sowie auf der ResiliArt-Online-Debatte vom 19. November 2020, die die Deutsche UNESCO-Kommission gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem UNESCO-Lehrstuhl an der Universität Laval veranstaltete. Die Studie wird im Juni 2021 veröffentlicht.

Publikation

Discussion Paper „Fair Culture – A Key to Sustainable Development“.
Deutsche UNESCO-Kommission & Université Laval, 2020