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Wissen und Können europäischer Bauhütten

Im Dezember 2020 entscheidet die UNESCO über die Aufnahme des Bauhüttenwesens in das Register Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immaterielles Kulturerbes. 18 Bauhütten aus fünf europäischen Ländern sind an der Nominierung beteiligt. Das Buch „Europäische Bauhütten“ präsentiert ihr Wissen und Können.  

Bauhütten nutzen traditionelle Handwerkstechniken zur Erhaltung von Kathedralen und Großkirchen, passen das überlieferte Wissen aber auch an aktuelle Herausforderungen an. Im 19. und 20. Jahrhundert wurden die Gebäude insbesondere vor Saurem Regen geschützt. Heute setzen ihnen vor allem Stürme und Starkregen zu.

In der neuen Publikation „Europäische Bauhütten: Immaterielles Kulturerbe der Menschheit“ von der europäischen Vereinigung Dombaumeister e.V. und Sabine Bengel (Fondation de l’Œuvre Notre-Dame) wird die Arbeit der Bauhütten vorgestellt und der gemeinsame Prozess für die Nominierung zum Register Guter Praxisbeispiele der Erhaltung Immaterielles Kulturerbes geschildert.

Handwerkskunst und europäisches Netzwerk

Das Bauhüttenwesen verbindet hochspezialisierte, standortgebundene Handwerkskunst mit einem einzigartigen europäischen Netzwerk. Unter der Leitung eines Baumeisters oder einer Baumeisterin arbeiten die Bauhütten interdisziplinär. Die Vielzahl an Lehrlingen ist Beleg für die kontinuierliche Weitergabe des Wissens und Könnens.

Bauhütten verbinden außerdem exemplarisch Immaterielles Kulturerbe und Weltkulturerbe. Während Großkirchen wie beispielsweise der Kölner Dom einen außergewöhnlichen Wert für die Menschheit haben, sind es die inklusiven Praktiken der Bauhütten, die diese Denkmäler erhalten. Die Nominierung für das Register Guter Praxisbeispiele der UNESCO erfolgte 2019 durch Deutschland, Frankreich, Norwegen, Österreich und die Schweiz. In Deutschland befindet sich das Bauhüttenwesen bereits seit 2018 als Gutes Praxisbeispiel im Bundesweiten Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe.