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Reportage über die Walz gewinnt den Lagois-Fotopreis zum Immateriellen Kulturerbe

Am 29. März 2019 hat der Evangelische Presseverband für Bayern e.V. den Lagois-Fotopreis 2018/19 vergeben. Mehr als 100 Fotografinnen und Fotografen haben sich an dem Wettbewerb zum Thema „Immaterielles Kulturerbe: Kreativität, Wissen, Tradition weitergeben“ beteiligt. Die Schirmherrschaft hatten die Deutsche UNESCO-Kommission und die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern inne.

Die Fotografin Chiara Dazi hat für ihre Reportage „Wandertage“ über Frauen auf der Walz den Lagois-Fotopreis 2018/19 in Höhe von 2.500 Euro erhalten. Der Berliner Fotograf und Autor Christoph Otto bekam den Förderpreis in Höhe von 1.000 Euro. In seiner Fotoreihe dokumentiert er den Schlangenkult des italienischen Bergdorfes Cocullo in den Abruzzen.

Darüber hinaus hat der Lagois-Wettbewerb erstmals auch Nachwuchsfotografinnen und -fotografen zwischen 14 und 26 Jahren zum Mitmachen aufgerufen. Drei Preise wurden mit Unterstützung der Stiftung Evangelische Jugendarbeit in Bayern verliehen: 500 Euro gingen an Leonie Schottler aus Fernwald bei Gießen für ihre Serie über die Schwäbisch-Alemannische Fastnacht. Leonard Rössert aus München bekam den gleichen Betrag für sein Porträt eines Fischers vor Stromboli. Die Evangelische Jugend im Dekanat Neu-Ulm wurde ebenfalls mit 500 Euro für ihr Gruppenprojekt über die Kultur der Evangelischen Jugend ausgezeichnet.

Wanderausstellung „KULTUR.ERBEN“

Die Fotoarbeiten sind noch bis zum 28. April 2019 in der Wanderausstellung KULTUR.ERBEN zu sehen. Gezeigt werden 37 Fotoarbeiten von Fotografinnen und Fotografen, die sich am Lagois-Fotowettbewerb 2018/19 beteiligt haben. Themen der Arbeiten sind unter anderem:

  • Vereinsleben – vom psychotherapeutischen Ballett bis zum Schützenverein
  • Musik – vom fränkischen Jugendorchester bis zu mongolischen Musikern
  • Sport – Eisschwimmen oder Schwingen, eine Schweizer Variante des Zweikampfs
  • Handwerk und Naturwissen – darunter  Holzspielzeugherstellung und Glasbläserei
  • Naturwissen – Hebammen, Fischer, Flößer, Hirten und Zimmerer
  • Religion – Rituale wie die Schlangen-Prozession in den Abruzzen

Die Ausstellung bietet einen Überblick über die Vielfalt des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland und darüber hinaus. Andreas Kreitmaier und Stephan Elsberger etwa haben die Landshuter Hochzeit dokumentiert. Die Fotografin Christina Czybik widmete sich der Tracht und den Traditionen der Sorben in der sächsischen Lausitz.

Nathalie Daoust setzte die Mitglieder des Theaterensembles der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar mit ihren farbenprächtigen Kostümen und wertvollen Musikinstrumenten in Szene. Um Ballettunterricht für psychisch und physisch beeinträchtige Menschen auf Kuba geht es in Sandra Wellers Serie „Psicoballet”. Wie eng Handwerk, Natur und Umwelt miteinander verbunden sind, zeigt Philipp Reis. Er begleitete einen der letzten Elbfischer aus Hamburg. Ludwig Watteler dokumentierte den Schafübertrieb im Südtiroler Schnalstal.

Die Schau verdeutlicht auch den Wandel des Mediums Fotografie. Vera Nowottny arbeitete für ihre Serie über das Kunsthandwerk in Panama mit einer Lochkamera. Barbara Wimmer dokumentierte die Ladenkultur in Portugal mit einer Mittelformatkamera. Marcus de Winter setzte in seiner Reportage über Zimmerer auf Schwarz-Weiß-Bilder, während Tomas Engel bei seiner Darstellung des Schützenfestes der Harburger Gilde mit Blitz arbeitete.

Die Ausstellung KULTUR.ERBEN kann unter www.martin-lagois.de/ausstellungen ausgeliehen werden. Bis 15. April 2019 gibt es einen Frühbucherrabatt.