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UNESCO berät über Immaterielles Kulturerbe

Zwischenstaatlicher Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe tagt vom 9. bis 14. Dezember in Kolumbien.

Der Zwischenstaatliche UNESCO-Ausschuss zum Immateriellen Kulturerbe tagt vom 9. bis 14. Dezember in Bogotá, Kolumbien. In diesem Jahr sind 50 Kulturformen als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit vorgeschlagen. Sechs davon gelten als dringend erhaltungsbedürftig, drei sind Modellprogramme zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes.

Für die Repräsentative UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit sind in diesem Jahr unter anderem die traditionelle Thai-Massage Nuad Thai, das Spiel auf der irischen Harfe und der Alpinismus in Frankreich, Italien und der Schweiz nominiert.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss setzt sich aus 24 gewählten Vertragsstaaten der Konvention zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes zusammen. Er entscheidet jährlich über die Aufnahme neuer Kulturformen in die UNESCO-Listen.

Kriterien für die Anerkennung sind unter anderem eine nachweisbare Lebendigkeit und eine identitätsstiftende Komponente für die Trägergemeinschaft der Kulturform, die Entwicklung von Erhaltungsmaßnahmen, eine weitreichende Beteiligung der Trägergemeinschaft und die Eintragung in ein nationales Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Mit der Einschreibung verpflichten sich die Vertragsstaaten, das Immaterielle Kulturerbe auf ihrem jeweiligen Staatsgebiet zu fördern.

Die Konferenz wird live im Internet übertragen.

Hintergrund

Zum Immateriellen Kulturerbe zählen lebendige Traditionen aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, mündliche Überlieferungen, Naturwissen und Handwerkstechniken. Seit 2003 unterstützt die UNESCO den Schutz, die Dokumentation und den Erhalt dieser Kulturformen. Einzelne Elemente aus den nationalen Verzeichnissen der Vertragsstaaten können für eine von drei UNESCO-Listen des Immateriellen Kulturerbes vorgeschlagen werden.

508 Bräuche, Darstellungskünste, Handwerkstechniken und Formen des Naturwissens aus aller Welt werden derzeit auf diesen Listen geführt, darunter der Tango aus Argentinien und Uruguay, die traditionelle chinesische Medizin, Reggae aus Jamaika und der Blaudruck in Deutschland, Österreich, Tschechien, der Slowakei und Ungarn.

Bis heute sind 178 Staaten dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes beigetreten. Deutschland ist seit 2013 Vertragsstaat.