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Hohes Interesse von Museumsbesuchern am Immateriellen Kulturerbe

Sechs Wochen lang haben der International Council of Museums Deutschland und die Deutsche UNESCO-Kommission mit Unterstützung des Museums Europäischer Kulturen Berlin Museen in Deutschland zu ihrem Umgang mit Immateriellem Kulturerbe befragt. Das Interesse der Museumsbesucher am Thema ist groß.

Mehr als drei Viertel der Museen in Deutschland hat sich bereits mit dem Immateriellen Kulturerbe auseinandergesetzt haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der des International Council of Museums (ICOM) Deutschland und der Deutsche UNESCO-Kommission mit Unterstützung des Museums Europäischer Kulturen Berlin unter Museen in Deutschland.

Für einige Museen war der Internationale Museumstag 2019 im Mai unter dem Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ ein Anreiz, sich erstmalig mit dem Thema "Immaterielles Kulturerbe" zu beschäftigen. In Ausstellungen haben sich bereits mehr als die Hälfte der Museen, die sich an der Umfrage beteiligt haben, mit dem Immateriellen Kulturerbe befasst. Dazu gehörten Ausstellungen zu verschiedenen traditionellen Handwerkstechniken wie der Porzellanmalerei, oder künstlerischen Verfahren wie den Drucktechniken, mit Festen und Bräuchen oder historischen Gartenkulturen sowie mit Musik, Tanz und Theater. Darüber hinaus bemühen sich viele Museen auch, Immaterielles Kulturerbe durch ihre Sammlungen zu erhalten, vor allem durch das Aufbewahren von schriftlichen Dokumenten sowie Film-, Ton- und Fotoaufnahmen. Aber auch Objekte werden als materielle Zeugnisse Immateriellen Kulturerbes verstanden.

Die Umfrage hat zudem gezeigt, dass die teilnehmenden Museen das Interesse der Besucherinnen und Besucher am Immateriellen Kulturerbe als ziemlich hoch oder sogar als sehr hoch einschätzen. Als bestes Format zur Vermittlung Immateriellen Kulturerbes nennen die meisten Vertreterinnen und Vertreter der Museen Veranstaltungen wie Workshops oder Praxisvorführen.

Um Immaterielles Kulturerbe für Besucherinnen und Besuchern auch in Zukunft zugänglich machen zu können, wünschen sich die Museen unter anderem die Bildung eines Netzwerks, das aus Museen und Trägergruppen des Immateriellen Kulturerbes sowie weiteren Expertinnen und Experten bestehen könnte. Um effizient wirken zu können, bedürfe es allerdings weiterer finanzieller und personeller Ressourcen.

Über die Umfrage

An der Online-Umfrage zwischen dem 23. September und dem 4. November 2019 haben Vertreterinnen und Vertreter von insgesamt 135 Museen teilgenommen. Von großen Häusern in Berlin, Hamburg, München und Leipzig bis hin zu regionalen und lokalen Museen nahm ein breites Spektrum an Museumsverantwortlichen teil.