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Deutsche Berufung für UNESCO Global Geoparks Council

Der Internationale Rat für UNESCO Global Geoparks (UNESCO Global Geoparks Council) hat im Rahmen der regelmäßigen Neuberufung von Mitgliedern unter anderem eine Vertreterin aus Deutschland als neues Mitglied berufen.

Ab September 2020 wird Dr. Marie-Luise Frey, Geschäftsführerin der UNESCO-Welterbestätte Grube Messel im UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald, für vier Jahre stimmberechtigtes Mitglied des Internationalen Rates sein, welcher das zentrale Entscheidungsgremium für die UNESCO Global Geoparks darstellt.

Die insgesamt zwölf stimmberechtigten Mitglieder des Internationalen Rats für UNESCO Global Geoparks sind versierte Fachleute, die aufgrund ihrer nachgewiesenen Erfahrung, wissenschaftlichen oder beruflichen Qualifikation ausgewählt wurden. Sie werden von der Generaldirektorin der UNESCO auf Empfehlung des Global Geoparks Network (GGN) und der Mitgliedsstaaten ernannt.

Als promovierte Geologin und Mitbegründerin des Geoparks Vulkaneifel 1994 sowie des Europäischen Geopark Netzwerks (EGN) vor 20 Jahren verfügt Dr. Marie-Luise Frey gleichermaßen über fachliche Expertise wie umfassende Praxiserfahrung. Seit 2003 ist sie Geschäftsführerin der Welterbe Grube Messel gGmbH im Süden von Hessen. Sie setzt sich insbesondere für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen UNESCO Welterbestätten und UNESCO Global Geoparks ein. Dazu zählt auch ihre ehrenamtliche Mitwirkung an über 25 Gutachter-Missionen weltweit im Rahmen von Neubewerbungen und Revalidierungen existierender UNESCO Global Geoparks, die bei positiver Begutachtung alle vier Jahre stattfinden.

Mit Überführung des globalen GGN in die UNESCO-Strukturen 2015 begann eine neue Ära für die Global Geoparks, an deren Grundsteinlegung Dr. Frey mit ihrem Engagement  mitgewirkt hat. Das Netzwerk der UNESCO Global Geoparks wächst kontinuierlich und es obliegt unter anderem den Mitgliedern des Internationalen Rats die qualitativ hochwertige Weiterentwicklung der UNESCO Global Geoparks zu fördern und das UNESCO Global Geoparks Programm auch im Sinne der Agenda 2030 fortzuschreiben.

Hintergrund

UNESCO Global Geoparks sind Gebiete mit bedeutenden Felsformationen, Fossilfundstellen, Höhlen oder Bergwerken. Sie laden ein, auf den Spuren der Vergangenheit den Planeten Erde und die Bedingungen des Lebens besser zu verstehen. Weltweit gibt es 161 UNESCO Global Geoparks in 44 Staaten, davon aktuell sechs in Deutschland.

Der Internationale Rat für UNESCO Global Geoparks ist verantwortlich für die Beurteilung von neuen UNESCO-Nominierungen sowie Revalidierungen existierender UNESCO Global Geoparks. Er entscheidet darüber, ob neue Bewerbungen dem Exekutivrat der UNESCO zur Billigung vorgelegt werden. Darüber hinaus berät der Internationale Rat die Generaldirektorin der UNESCO in Bezug auf Strategie, Planung und Umsetzung des UNESCO Global Geoparks Programms. Neben den 12 stimmberechtigten Mitgliedern setzt sich der Internationale Rat aus weiteren vier Mitgliedern ohne Stimmrecht zusammen: die Generaldirektorin der UNESCO, der Präsident des Global Geoparks Network (GGN), der Generalsekretär der International Union of Geological Sciences (IUGS) und der Generaldirektor der International Union for Conservation of Nature (IUCN) oder deren Vertreterinnen und Vertreter.

Die nächste jährliche Sitzung des Internationalen Rats für UNESCO Global Geoparks ist Ende November geplant, bei dem unter anderem auch über zwei deutsche Bewerbungen sowie Revalidierungen bereits anerkannter UNESCO Global Geoparks entschieden werden soll.

Publikation

UNESCO-Geoparks. Vom geologischen Erbe zu einer nachhaltigen Zukunft.
Deutsche UNESCO-Kommission, 2020