Schulpartnerschaften während Covid-19

Mwanga – Bad Homburg

Im Rahmen von Dialogprojekten besuchen sich Schülerinnen und Schüler der Mwanga High School und der Humboldtschule gegenseitig und arbeiten gemeinsam. Die für Juni 2020 geplante Begegnungsreise einer Gruppe der Mwanga High School zur Humboldtschule musste aufgrund von Covid-19 verschoben werden. Auch der Schulalltag hat sich in Tansania durch die Pandemie verändert, wie Petronila Mvungi und Joseph Mollel erzählen.

Schulpartnerschaft

Die Schulpartnerschaft zwischen der Humboldtschule in Bad Homburg und der Mwanga High School in Mwanga, Tansania, besteht bereits seit 24 Jahren. Im Zentrum der Partnerschaft stehen seit 2009 gemeinsame Dialogprojekte.

Publikation

We Are All Global Citizens.
Deutsche UNESCO-Kommission, 2020

Wie ist Ihre Schule konkret von der Krise betroffen?

Die Corona-Pandemie trifft die Schulen in Tansania wirtschaftlich hart. Zudem ist ein normaler Schulalltag kaum möglich. Die Lehrkräfte können keinen regulären Unterricht durchführen, der Lehrplan ist nicht wie geplant umsetzbar. Dies kann auch Auswirkungen auf die schulischen Leistungen der Schülerinnen und Schüler haben. Die Jugendlichen des Abschlussjahrgangs hatten sich auf ihre Vorprüfungen für die staatlichen Examen Anfang Mai vorbereitet, die dann aufgrund der Schließungen im Zuge der Pandemie verschoben werden mussten. Wir waren sehr damit beschäftigt, die Vorprüfungen für einen späteren Zeitpunkt vorzubereiten, die nun beginnen.

Wie gehen die Lehrkräfte und die Schülerinnen und Schüler Ihrer Schule mit der aktuellen Situation um?

Die Lehrkräfte erstellen Aufgaben und senden sie den Schülerinnen und Schülern – wenn möglich – in digitaler Form zu. Das funktioniert nicht besonders gut, da es in einigen Gebieten Verbindungsprobleme gibt und manche Familien sich Internetgebühren nicht leisten können. Und auch wenn die Schülerinnen und Schüler die Aufgaben erhalten, gibt es Probleme: Es ist viel schwieriger, Fragen und Unklarheiten zu klären, wenn man sich nicht gegenüber ist.

Welche Schwierigkeiten und Probleme machen das Leben – auch jenseits der Frage nach schulischer Bildung – aktuell aus?

Es gibt Menschen, die Verwandte und ihnen nahestehende Personen aufgrund von Covid-19 verloren haben. Auch die wirtschaftliche Lage ist angespannt: Es kann viel weniger produziert werden.

Gibt es besondere Erfahrungen und/oder kreative Momente, die vor Ort Hoffnung machen und die Menschen auch jetzt in der Krise stärken?

Viele Menschen halten sich an die Vorsichtsmaßnahmen, die das Gesundheitsministerium empfiehlt. Auch an unserer Schule erinnern wir die Schülerinnen und Schüler daran, Abstand zu halten und Masken zu tragen. An allen wichtigen Orten stehen Wassereimer und Seife bereit und wir bitten sie, regelmäßig Desinfektionsmittel zu verwenden. So bieten sich in Zeiten der Pandemie für Kleinhändlerinnen und -händler auch alternative Möglichkeiten, ein Einkommen zu erwirtschaften: Viele von ihnen nähen Masken oder stellen Desinfektionsmittel her. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des staatlichen Krankenhauses haben außerdem Schutzbekleidung für medizinisches Personal, das an Covid-19 Erkrankte betreut, hergestellt.

Nachricht vom 29. Mai 2020

Publikation

We Are All Global Citizens. Plakat.
Deutsche UNESCO-Kommission, 2020

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