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Digitale Impulse zur Stärkung von Nachhaltigkeitsprofilen

Seit 2019 entwickeln 30 Pilotschulen des Netzwerks der UNESCO-Projektschulen im Rahmen einer durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Maßnahme ein umfassendes eigenes Nachhaltigkeitsprofil. Praxisnahe digitale Impulse in Zeiten von Corona unterstützen die Schulen dabei.

Chancen des digitalen Raums

Neben vielen Herausforderungen, die die aktuelle Situation mit sich bringt, birgt sie zugleich auch Chancen. So veranstaltet die Deutsche UNESCO-Kommission im Rahmen des Projekts zur Entwicklung von Nachhaltigkeitsprofilen eine digitale Workshopreihe, um den am Projekt beteiligten Schulen wichtige Impulse zu liefern, Raum für Austausch zu geben sowie voneinander zu lernen.

Die digitalen Workshops wurden entlang der acht Handlungsfelder des „Whole School Approach“ angelegt. Erste Workshops zu den Handlungsfeldern „Lehr- und Lernangebote“, „Wandel und Vernetzung durch Partnerschaften“ und „Bewirtschaftung“ fanden bereits Ende September statt und stießen auf reges Interesse.

Unter anderem lernten die beteiligten Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler die sogenannten „Reflectories“ kennen, probierten selbst welche aus und diskutierten den möglichen Einsatz im Unterricht. Reflectories sind „Geschichten“ als Audio-Tracks, die die Hörenden vor Entscheidungen stellen. Meinungen verschiedener Akteurinnen und Akteure sowie Kurztexte, Videos und Grafiken helfen bei der Auswahl von Handlungsoptionen. Je nach Entscheidung nimmt die Geschichte einen anderen Verlauf und die Konsequenzen der Entscheidungen werden sichtbar. Vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen ist es zentral, Zusammenhänge zu erkennen und vernetzt denken zu können sowie Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit abzuwägen. „Reflectories“ als digital gestütztes Lernangebot sollen Schülerinnen und Schülern dabei helfen, diese Fähigkeiten einzuüben.

In einem weiteren Workshop gab Thomas Heine, Herausgeber des Magazins „Kleine Kniffe – Das Magazin für einen nachhaltigen Einkauf“, den Schulen praxisnahe Tipps, wie nachhaltige Beschaffung, zum Beispiel im Bereich der Büroartikel, aber auch im Bereich der IT und Elektrogeräte, an Schulen umgesetzt werden kann und was dabei beachtet werden muss. Kollegiale Beratung unter den Lehrkräften verdeutlichte dabei, dass bereits viel Expertise im Netzwerk vorhanden ist und die Schulen vom Erfahrungsaustauch untereinander profitieren können.

Weitere Angebote in den kommenden Wochen

Weitere digitale Workshops werden ab Ende Oktober zu den Handlungsfeldern „Partizipation“ sowie „Schulungen und Weiterbildungen“ angeboten.  Unter anderem können die Schulen am 29. Oktober an einem Praxisimpuls zur nachhaltigen Verankerung und Stärkung der Partizipation der Schülerinnen und Schüler in der Schule teilnehmen. Am 2. November werden „Mikrofortbildungen als Instrument der Schulentwicklung“ vorgestellt und diskutiert.

Zudem ist für Mitte November eine zentrale Veranstaltung geplant, zu der alle am Projekt beteiligten Schulen eingeladen werden. Neben der Gelegenheit für Vernetzung und Austausch über bisherige Schritte soll dabei thematisch vor allem die Frage gestellt werden, wie die gesamte Schulgemeinschaft im Sinne des „Whole School Approach“ mitgenommen werden kann.

Die digitalen Workshops bieten die Chance für praxisnahe Impulse und eine Weiterentwicklung der bisherigen Schritte. Zudem schaffen sie Raum für einen engen Austausch untereinander. Der digitale Raum ermöglicht, ohne hohe Hürden voneinander zu lernen und damit eine nachhaltige Entwicklung in all ihren Aspekten an den teilnehmenden Schulen voranzutreiben.

Hintergrund

In ihrer Schulentwicklung orientieren sich die Schulen an den Zielen und Werten der Agenda 2030 sowie des UNESCO-Weltaktionsprogramms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bzw. „BNE 2030“. Das Projekt baut auf den Erfahrungen des Climate Action-Projektes der UNESCO-Projektschulen 2016-2018 auf.

Gefördert wird das Projekt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Ein Projektbeirat unterstützt das Projekt und setzt sich aus Expertinnen und Experten der deutschen Bildungslandschaft zusammen: Ein Schüler und eine Lehrerin von UNESCO-Projektschulen, Vertreterinnen und Vertreter von Kultusministerien, der Zivilgesellschaft sowie der Wissenschaft begleiten das Projekt.

Netzwerk der UNESCO-Projektschulen

Weltweit gibt es ca. 12.000 UNESCO-Projektschulen in 182 Ländern – rund 300 davon in Deutschland.

Liste der interessierten, mitarbeitenden und anerkannten UNESCO-Projektschulen in Deutschland

Karte der anerkannten UNESCO-Projektschulen in Deutschland

Liste der UNESCO-Projektschulen weltweit