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„Jeder Name zählt!“ - Bildungs- und Erinnerungsarbeit zum Nationalsozialismus an UNESCO-Projektschulen

Am 27. Januar wirken Schülerinnen und Schüler aus mehr als 20 UNESCO-Projektschulen an der Initiative #everynamecounts der Arolsen Archives mit.

Mit der Initiative #everynamecounts haben die Arolsen Archives den Aufbau des größten digitalen Denkmals und weltweit umfangreichsten Online-Archivs zu Verfolgten des Nationalsozialismus gestartet. Aus den zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählenden Beständen der Arolsen Archives mit Angaben zu über 17,5 Millionen Menschen werden die Namen und weitere biografische Daten zu Lebenswegen und Familienangehörigen von Opfern des Nationalsozialismus durch Freiwillige digital erfasst. Die UNESCO-Projektschulen unterstützen die von 2020 bis 2025 geplante Aktion der Arolsen Archives. Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft der Staatsministerin für Kultur und Medien Frau Prof. Monika Grütters.

Speziell für die Umsetzung an Schulen wurde Online-Unterrichtsmaterial zur Einführung, Einübung der Datenerfassung und Vertiefung entwickelt. Die gemeinsame Arbeit der weltweit aktiven Freiwilligen für #everynamecounts funktioniert über eine Crowdsourcing-Plattform, auf der zum 27. Januar rund 600.000 Dokumente aus deutschen Konzentrationslagern bereitstehen. Floriane Azoulay, Direktorin der Arolsen Archives, verdeutlicht: „Das Projekt baut eine Brücke zwischen dem Gedenken an die Vergangenheit und dem Engagement der Menschen von heute. Junge Leute, die keinen persönlichen Bezug zum Holocaust haben, sind dankbar für diese Möglichkeit, persönlich und nachhaltig dazu beizutragen, dass die Namen der Opfer nicht vergessen und ihre Geschichten erzählt werden.“

Mitmachen

Hier geht es zur Webseite der Initiative der Arolsen Archives.

Schülerinnen und Schüler aus mehr als 20 UNESCO-Projektschulen werden deutschlandweit am 27. Januar an der Initiative mitwirken. An einigen UNESCO-Projektschulen finden hierzu Projekttage statt, so zum Beispiel an der Inselschule Fehmarn und am Regental-Gymnasium in Nittenau. Viele weitere UNESCO-Projektschulen planen, sich an #everynamecounts zu beteiligen. „Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen setzt damit auch auf digitalen Wegen ein starkes Zeichen für das historisch-politische Lernen und die Auseinandersetzung mit Holocaust und Nationalsozialismus! Gemeinsam mit den Arolsen Archives wirken wir auch zukünftig an der Gestaltung einer aktiven Erinnerungskultur im Sinne der Global Citizenship Education mit“, unterstreicht Klaus Schilling, Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen.

Über die Arolsen Archives

Die Arolsen Archives sind ein internationales Zentrum über NS-Verfolgung mit dem weltweit umfassendsten Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus. Die Sammlung mit Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Sie beinhaltet Dokumente zu den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes und ist eine wichtige Wissensquelle für die heutige Gesellschaft.

Über die UNESCO-Projektschulen

Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Deutschland besteht aus rund 300 Schulen und Bildungseinrichtungen. UNESCO-Projektschulen verankern in ihren Schulprofilen und Leitbildern wie auch im Schulalltag und der pädagogischen Arbeit die Ziele und Werte der UNESCO. Mit den Bildungsansätzen der Global Citizenship Education und Bildung für nachhaltige Entwicklung arbeiten sie an der Erreichung der Bildungsagenda 2030 und wirken in die lokalen Bildungslandschaften mit ihrem Eintreten für nachhaltige Entwicklung, Frieden, Demokratie und Menschenrechte hinein.

Publikation

Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen. Gemeinsam für eine Kultur des Friedens und nachhaltige Entwicklung.
Deutsche UNESCO-Kommission, 2020