Auf ein Wort,

OER-Award für den COER13

Markus Schmidt
Leibniz-Institut für Wissensmedien

Im Rahmen des OER-Festivals 2016 wurde am 1. März in Berlin erstmalig der deutsche Preis zu Open Educational Resources (OER) in den Kategorien Schule, Hochschule, Weiterbildung, The Great Wide Open und Fusion verliehen. Die Deutsche UNESCO-Kommission zeichnete den Online-Kurs "COER13" (Online Course zu OER 2013) mit dem Sonderpreis "OER über OER" aus. Markus Schmidt vom Leibniz-Institut für Wissensmedien erklärt im Interview die Entstehung und Ziele des Kurses.

Die OER-Community hat Sie für den Kurs "COER13" mit dem OER-Award ausgezeichnet. Können Sie das Projekt kurz beschreiben?

Beim COER13 handelt es sich um einen Onlinekurs, genauer gesagt um einen MOOC, der vom 8. April bis 1. Juli 2013 lief. Der Kurs hatte OER zum Inhalt und während des Kurses sind OER entstanden. Mit seinem konnektivistischen Ansatz sieht er sich in der Tradition der cMOOCs (connectivist MOOC, seminarähnlich), bindet aber auch strukturierende Elemente der Veranstalter und Partner ein. Nach Ende des Kurses stehen alle Seiten und Inhalte zur freien Nachnutzung zur Verfügung.

Wie kamen Sie auf die Idee, den Kurs zu entwickeln?

Der COER13 war ein Gemeinschaftsprojekt von e-teaching.org mit verschiedenen Partnern. Zum Zeitpunkt der ersten Überlegungen zum Kurs war OER kein besonders bekanntes Thema im deutschsprachigen Raum. Die Idee war, das Thema sichtbar zu machen, einen umfassenden Überblick zu Theorie und Praxis von OER zu geben und natürlich OER zu erstellen.

Was macht COER13 zu einem guten Beispiel für OER?

Zunächst einmal steht der gesamte Kurs unter einer freien Lizenz, die eine Weiterverwertung und Anpassung aller zur Verfügung gestellten Materialien ermöglicht. Der Zugang zu den Inhalten ist jetzt und in Zukunft offen und kostenlos. Hierzu ist weder eine Anmeldung zum Kurs, noch ein Login erforderlich. Der Kurs wurde und wird nach seiner Beendigung weiterentwickelt. Das zeigt, dass die Wiederverwertung und Anpassung von OER nicht nur ein theoretisches Konzept ist. Auch auf Seite der Teilnehmenden sind im Kurs OER entstanden. Ein gutes Beispiel ist der Schummelzettel von Lehrenden für Lehrende, der inzwischen in verschiedenen weiterentwickelten Versionen im Internet zur Verfügung steht.

Wie kamen Sie auf die Idee, den Kurs zu entwickeln?

Der COER13 war ein Gemeinschaftsprojekt von e-teaching.org mit verschiedenen Partnern. Zum Zeitpunkt der ersten Überlegungen zum Kurs war OER kein besonders bekanntes Thema im deutschsprachigen Raum. Die Idee war, das Thema sichtbar zu machen, einen umfassenden Überblick zu Theorie und Praxis von OER zu geben und natürlich OER zu erstellen.

COER13

Wem würden Sie den Kurs empfehlen?

Den Kurs würde ich allen empfehlen, die sich einen Überblick über das Thema OER verschaffen sowie bestehende Initiativen und Projekte kennenlernen möchten. Auch Personen, die ganz allgemein auf der Suche nach alternativen Formen für Publikationen im Bildungsbereich sind, kann ich den Kurs empfehlen. Man erfährt, wie man OER zum Lernen oder Lehren nutzen kann, aber auch, wie man eigene Materialien anderen als OER zur Verfügung stellt. Nicht zuletzt sind verschiedene Einsatzszenarien und die Finanzierung von OER ein Thema.

Wie ging es nach dem Ablauf des ersten Kurses mit COER13 weiter?

Wie bereits angedeutet, wurde der COER13 nach seiner Beendigung auf der Grundlage der zur Verfügung gestellten Materialien weiterentwickelt. Eine Neuauflage erlebte der Kurs erstmalig 2015 auf der österreichischen MOOC-Plattform iMooX. Er wurde als xMOOC (extended MOOC, vorlesungsähnlich) durchgeführt, die Materialien wurden ergänzt und angepasst. Das Ziel, einen umfassenden Überblick zum Thema OER zu geben, blieb bestehen. Am 23. Mai 2016 startet der COER in seiner dritten Auflage auf gleich zwei verschiedenen MOOC-Plattformen: MOOIN, der offenen Lernplattform der Fachhochschule Lübeck und ihrer Tochter oncampus, und der eben erwähnten österreichischen Plattform iMooX.

Zu den weiteren Preisträgern des OER-Award 2016 zählt die Bundeszentrale für politische Bildung, die in der Kategorie "Konsequenteste OER-Förderer und -Wegbereiter" ausgezeichnet wurde. Lesen Sie dazu das Interview mit Tim Schmalfeldt.

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